Wir haben sie sicher alle: Dinge, die wir ändern möchten, weil wir merken, dass wir so nicht mehr weiterkommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Änderung im privaten oder im geschäftlichen Bereich gewünscht wird. Es gibt etwas, was uns behindert, bremst oder vielleicht sogar zerstört und wir möchten aus dieser Situation heraus. Während es den einen leichter zu fallen scheint, ziehen andere Hindernisse oder das Pech sprichwörtlich an. Was kannst Du selbst dafür tun, dass Du Dich nicht mit falschen Glaubenssätzen selbst sabotierst und Probleme unüberwindbar scheinen?
Verändere Deine Einstellung zu den Dingen
Es ist Sonntagabend und das Wochenende ist vorbei? Für viele Menschen ein Grund, ins Jammern zu kommen. Sie zählen schon wieder die Tage bis zum Freitag und lenken ihren Fokus auf das, was ohnehin nicht zu ändern ist. Anstatt dankbar dafür zu sein, dass sie Zeit für sich, die Familie, Hobbies oder Sport hatten, hadern die „Mauler“ damit, dass sie wieder zur Arbeit müssen, dass die Mitarbeiter nerven, die Kunden doof sind und/oder sie sowieso viel zu wenig verdienen. Anstatt dankbar zu sein, dass sie Arbeit haben und dass sie ihren Teil zu einer funktionierenden Gesellschaft beitragen, suchen sie Gründe, warum es anderen besser geht und sie vom Schicksal vernachlässigt werden. Sie strahlen so schlechte Laune aus, dass es schwer fällt, selbst freundlich zu bleiben. Freundlichkeit wird von diesen Menschen sogar als Provokation empfunden.
- Mit wem machen Deine Kunden lieber Geschäft? Mit wem arbeitest du lieber zusammen? Wie zahlt das auf Deine Zukunftsfähigkeit ein?
Das, was Du erwartest, bekommst Du
Das klappt sowieso nicht, ich hab‘s doch gewusst, dass das nicht funktioniert, meine Mitarbeiter können das nicht … kommt Dir das bekannt vor? Anstatt einfach mal positiv an eine Sache heranzugehen, herrscht Misstrauen vor. Wir alle sind geprägt von Erfahrungen der Vergangenheit. Und weil etwas schon mal schiefgegangen ist, kann es nicht gut gehen. Und weißt Du was? Du wirst recht haben. Es wird nicht klappen, Deine Mitarbeiter können es wahrscheinlich nicht, denn Du wirst unbewusst alles dafür tun, dass das, was Du erwartest, auch eintrifft. Positiv an eine Sache heranzugehen ist schon mal der halbe Erfolg. Denn wenn Du alles dafür tust, dass Du recht hast, sind Deine Chancen weitaus höher, erfolgreich zu sein.
- Dein Unterbewusstsein wird alles dafür tun, recht zu haben. Die Frage ist, was ist Dein Ziel? Zu scheitern oder zu gewinnen? Was macht Dich eher zukunftsfähig?
Vertraue Deinem Team
Ich muss alles kontrollieren, ohne mich läuft nichts, alles muss man denen erklären … noch ein paar Glaubenssätze, bei denen Du recht haben wirst. Mit einer Arbeitskultur, das geprägt ist von Angst, Misstrauen und Kontrolle kann keine Kreativität und keine Innovation stattfinden. Stattdessen bekommst Du Dienst nach Vorschrift, Mitarbeiter, die nach unten treten und nach oben buckeln, einen höheren Krankenstand, eine gesteigerte Personalfluktuation. Wie hast Du Dich während Deiner Ausbildung gefühlt? Hat Dir Dein Chef vertraut und konntest Du beweisen, was in Dir steckt? Oder warst Du einfach nur der „Stift“, dem man nichts zugetraut hat? Wir ziehen uns die Mitläufer selbst heran, wenn wir nicht darauf vertrauen, dass jeder zeigen will, was er kann. Kontrolle ist eine Illusion, denn es wird immer Situationen geben, die Dir Deine Planung über den Haufen werfen können. Viel wichtiger ist, wie gehst Du mit den neuen Gegebenheiten um?
- Nur weil bei Dir die Ausbildung kein Zuckerschlecken war, bedeutet das ja nicht, dass es so bleiben muss. Zeig Deinen Mitarbeitern, dass Du es besser kannst.
Es ist ok, nicht alles zu wissen
Schaumschläger, Blender, Klugscheißer – keiner kann sie leiden. Dabei ist es durchaus normal, dass man nicht auf allen Gebieten gleich gut auskennt. Wie entspannt wäre die Arbeit, wenn sich jeder um sein Fachgebiet kümmern könnte, anstatt vorgeben zu müssen, dass man von allem eine Ahnung hat. Im Gegenteil: Wenn ich als Führungskraft in der Lage bin zuzugeben, dass ich etwas nicht weiß, es aber lernen möchte, dann ermutige ich meine Mitarbeiter und Kollegen dazu, selbst Nichtwissen und Fehler zuzugeben. Es braucht viel mehr Mut, Unsicherheit zuzugeben, anstatt Dinge an sich zu reißen, von denen man wenig bis keine Ahnung hat. Im Zeitalter von künstlicher Intelligenz und von Suchmaschinen ist es einfacher geworden an Wissen zu kommen und Wege zu finden, es zu archivieren und allen im Team zugänglich zu machen. Zusammen zu arbeiten anstatt gegeneinander. Und manchmal einfach einen Cut zu machen und alte Gewohnheiten in die Wüste zu schicken.
- Etwas nicht zu wissen, bedeutet nicht, dumm zu sein. Man sollte einfach wissen, wo man an die Information heran kommt.
Was hat das alles mit Digitalisierung und Zukunftsfähigkeit zu tun?
Alte Glaubenssätze können ganz schön im Weg stehen. Wer seinen Betrieb digitalisiert und damit zukunftsfähig macht, kommt nicht umhin, mit alten Gewohnheiten zu brechen und sie abzulegen. Dazu gehört unbedingt die Bereitschaft neue Wege einzuschlagen, Prozesse neu zu denken. Wer dazu bereit ist, hat den wichtigsten Schritt schon getan.
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