Generation Z und Y – wieso ticken die ganz anders?

Generation Z und Y – wieso ticken die ganz anders

Generation X, Y oder Z oder Boomer? Jede Generation steht für andere Werte – weil sie ganz unterschiedlich aufgewachsen und geprägt sind, und es ist falsch investierte Energie, darüber nachzudenken, welche Werte die richtigen sind. Stattdessen sollten wir uns überlegen, wie wir es schaffen, gemeinsam das gleiche Ziel zu haben: zufriedene Kunden, zufriedene Mitarbeiter, zufriedene(r) Chef:in.

Wer Mitarbeiter sucht, sollte sich im Klaren darüber sein, welcher Generation sein Gegenüber angehört. Konflikte entstehen dann, wenn ich versuche, dem andren meine Maßstäbe überzustülpen, anstatt mich mit den Werten des anderen ehrlich auseinanderzusetzen. Weniger „haben wir schon immer so gemacht“ und mehr „ich bin bereit, auch mal etwas neues auszuprobieren“. Die Boomer – also eine Generation, der ich selbst gerade noch angehöre – und auch noch die frühe Generation X wurden von einer Zeit des Wachstums und des Aufbaus geprägt. Als Nachkriegsgeneration haben wir Disziplin, Fleiß, Gehorsam und die Fähigkeit, Dinge zu akzeptieren gelernt, anstatt sie zu hinterfragen. Nicht wenige von uns sind mit körperlicher Gewalt aufgewachsen – ein Klapps hat noch nie geschadet – und wir waren Kinder von kriegstraumatisierten Eltern. Sowohl in der Familie als auch im Betrieb gab es klare Hierarchien, denen man sich kommentarlos unterzuordnen hatte. Es war besser, nichts zu sagen, anstatt zu widersprechen. Der Begriff „Vorgesetzter“ drückt für mich alles aus.

Generation X und Y – weg mit den Hierarchien

Ganz anders sind die Menschen der Generationen Y oder Z großgeworden. Sie gelten als technologieaffiin. Die Generation Z ist die erste Generation, die ständigen Zugang zu schnellem Informationsfluss hatte. Sie stehen für Authentizität, wollen mitreden und kennen keine hierarchischen Strukturen mehr. Entgegen der weitläufigen Meinung, dass sie faul seien, denke ich allerdings, sie hinterfragen viel mehr und wollen sich ihr eigenes Bild machen. Anstatt einfach Ja zu sagen, haken sie nach. Dass dies beim Start ins Berufsleben für Konflikte sorgen kann, ist logisch – vor allem dann, wenn die Kollegen den Boomern und auch der Generation X angehört. Diese Generationen kommunizieren unterschiedlich. Während Angehörige der Generation ü50 oft erwartet, dass ihre Werte weitergelebt werden, müssen sie erkennen, dass Menschen ü30 weit mehr in Entscheidungen eingebunden werden wollen, als sie es selbst jemals konnten oder auch wollten.

Respekt wird in beide Richtungen eingefordert. Die Tatsache, dass das Gegenüber älter ist, stellt für die Jugend noch lange keinen Grund dar, in Ehrfurcht zu erstarren.

Führungskräfte, die hier nicht flexibel reagieren und diesen Fachkräften eine anpassungsfähige, technologieorientierte und werteorientierte Arbeitsumgebung bieten, haben eher schlechte Karten, wenn es um das Gewinnen neuer Mitarbeiter geht. Diese Generation verzichtet eher auf materielle Sicherheit, anstatt entgegen ihren Werten zu handeln. Ich finde, da können wir durchaus von lernen. Dass Schneller-höher-weiter nicht der Weisheit letzter Schluss ist, sollte mittlerweile bei allen angekommen sein.

Generationsübergreifend voneinander lernen

Anstatt also auf die Jugend zu schimpfen – so wie es Sokrates vor über 2.000 Jahren schon getan hat – sollten wir überlegen, was wir von den „Jungen“ lernen könnten. Nur, weil wir anders aufgewachsen sind, heißt es nicht, dass diese Zeit eine bessere war. Stattdessen sollten wir die Talente aus dieser Generation anziehen und halten.

Kollegen, die es lieben, eigenständig zu arbeiten, mitzudenken und nicht darauf warten, dass ihnen gesagt werden muss, was sie wann wie arbeiten sollen sind mir lieber. Kollegen, die für ihre Meinung einstehen, anstatt zu schweigen und sich nur hinter vorgehaltener Hand frei äußern, die braucht keiner. Mitarbeiter, die eine kooperative Arbeitsweise bevorzugen, anstatt ihr Wissen zu bunkern und versuchen, schlauer zu wirken als ihre Kollegen, das ist es, was wir haben. Die Erziehungsmethoden in den 60ern waren geprägt von Gehorsam und Anpassung. Ich bin der Meinung, sie haben ausgedient und sollten auch heute in der Arbeitswelt keinen Platz mehr finden.

Wenn Du Fachkräfte der Generationen Y und Z gewinnen möchtest, dann bleib authentisch. Zeige Dich, Deinen Arbeitsalltag und Deinen Betrieb auf Social-Media-Kanälen so, wie ihr seid. Damit zeigst Du wirkliches Interesse an dieser Generation und Deine Bereitschaft, diese Generation so zu akzeptieren, wie sie ist.

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