Über Digitalisierung zu reden ist langweilig?

Langeweile

Kürzlich war ich bei der Aufführung der Rocky Horror Picture Show. Wer nicht weiß, wie diese Inszenierungen stattfinden, dürfte irritiert gewesen sein. Das Publikum brüllte „langweilig“ oder „boring“ und der Erzähler ging auf die Einwände ein: „Nun warten Sie doch mal ab!“ oder „Nach dieser kurzen Zeit glauben Sie das schon zu wissen?“

Während es hier um einen inszenierten Spaß ging, habe ich durchaus den Eindruck, dass sich viele Handwerksunternehmer beim Thema „Digitalisierung“ wegducken. Langweilig. Will ich nicht hören oder lesen. Ich habe ganz andere Sorgen. Stimmt. Und leider auch wieder nicht.

Digitalisierte Betriebe sind alles andere als langweilig

Menschen haben Angst vor Veränderung. Denn damit sind sie gezwungen, alte Prozesse und Abläufe zu überdenken und sich einzugestehen, dass da durchaus Verbesserungspotenzial steckt. Dass sie eventuell sogar falsch abgebogen und in einer Sackgasse stecken. Jetzt bloß nicht um Hilfe bitten oder eingestehen, dass man nicht weiterweiß.

Ein Beispiel? Du suchst neue Mitarbeiter. Früher hat das mit einer Anzeigenschaltung immer funktioniert. Suche Schlosser – biete Tariflohn, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, etc.. Heute wäre so eine Anzeige in der Tageszeitung falsch investiertes Kapital. LANGWEILIG. Warum? Weil Deine Zielgruppe in der Regel keine Tageszeitung oder Wochenblättchen mehr liest. Um überhaupt wahrgenommen zu werden, musst Du Dich bewegen und etwas ändern. Das ist unbequem, Du kennst Dich nicht aus und vielleicht hast Du auch Angst, Fehler zu machen.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Auch bei der Rocky Horror Picture Show. Was könnten denn die Leute denken, wenn ich mitmache? Ich schaue lieber zu. Und doch überwinde ich mich und stelle fest, das macht riesigen Spaß, auch mal seine Wohlfühlzone zu verlassen.

Bei der Personalsuche denkst Du vielleicht: Vielleicht klappt es ja doch und der neuer Auszubildende oder die neue Bürokraft liest ausnahmsweise meine Anzeige auf Seite 24 in diesem unhandlichen großformatigen Papiermonster, was dann am Abend als Anfeuermaterial für den Kaminofen taugt. Eher unwahrscheinlich, und eigentlich weißt Du es auch. Hallo? Warum sollte jemand, der fast nur noch über sein Smartphone kommuniziert, ausgerechnet bei der Jobsuche darauf verzichten?

Aber es könnte doch sein, dass meine neue Fachkraft die Digitalausgabe liest. Ja, könnte sein. Lebst Du mit Jugendlichen zusammen? Lesen sie die digitale Ausgabe Deiner Tageszeitung? Siehst Du. Also meine Tochter tut’s nicht.

Rein ins Getümmel – Digitalisierung und Social Media

Sinnvoller ist es, Dich mit den Plattformen zu beschäftigen, wo Deine Zielgruppe Zuhause ist. Und damit bist Du nicht langweilig. Dazu musst Du nicht in Jugendsprache oder in Streetwear, Sonnenbrille und dicker Goldkette um den Hals ein Video abdrehen. Dann wird’s schon wieder peinlich. Aber wenn Du Deinen zukünftigen Mitarbeiter:innnen zeigst, was für ein tolles Team ihr seid und wie die Arbeit bei Dir so aussieht, dann können sie sich was vorstellen. Das abgedrehte Videomaterial oder ein paar Fotos stellst Du auf Deinen Social-Media-Kanal und verpasst ihm ein paar wirklich gute Hashtags.

Ok, Du fragst Dich gerade, was Hashtags sind und einen Social-Media-Kanal hast Du auch nicht? Du siehst, Digitalisierung ist nicht langweilig.

Du brauchst nicht viel – leg einfach los!

Alles, was Du brauchst, ist ein Handy. Fange mit ein paar Fotos an, auf denen Deine Mitarbeiter zu sehen sind. Aber Achtung! Frage sie vorher, ob sie damit einverstanden sind, fotografiert und ins Internet gestellt zu werden. Wenn Du Videos drehen möchtest, dann kannst Du sie mit einer erst mal kostenlosen Schnittsoftware schneiden. Bei Apple-Geräten ist beispielsweise iMovie schon vorinstalliert. Adobe Rush ist kostenlos und läuft sowohl unter iOS als auch unter Android. Weil das Thema aber so komplex ist, werde ich dazu einen eigenen Beitrag veröffentlichen.

Wichtig ist, dass Du anfängst, nach außen zu zeigen, was Deinen Betrieb ausmacht und warum jemand bei Dir und nicht beim Mitbewerber arbeiten sollte.

Falls Dir das alles statt langweilig zu kompliziert wird, dann empfehle ich Dir, Dich bei unserem Webinar Fachkräfte im Handwerk finden und halten anzumelden. Es ist kostenlos und hat sicherlich wertvolle Tipps für Dich.

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Heiko Fischer, Geschäftsführer

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Heiko Fischer
Geschäftsführer der G+F Verlags- und Beratungs- GmbH

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